Führen Geduld oder Warten zum Ziel?
Geduld ist nicht jedermanns Sache. Und Warten fühlt sich an wie Zeitverschwendung. Warum sollte eine gute Idee nicht am besten sofort Realität sein?
Warum fällt es so schwer, geduldig zu sein?
Wir haben uns daran gewöhnt, immer alles sofort haben zu können. Überall wird viel mehr angeboten, als genutzt werden kann. Etwas anderes als die ständige Verfügbarkeit können wir uns gar nicht vorstellen. Möchte man etwas, wird es umgehend besorgt. Wir brauchen keine Geschenke, weil wir schon alles haben. In Geduld haben wir keine Übung.
Dennoch warten wir viel häufiger als wir glauben. Wir warten darauf, dass irgendein äußeres Ereignis den Plan voranbringen würde. Dabei beachtet man die eigenen Möglichkeiten gar nicht. Die Erwartung ist auf ein bestimmtes Erscheinen fixiert. Alles, was man erwarten kann, sind weitere Variationen dessen, was man schon kennt. Passives Abwarten und die Führung aus der Hand geben führt irgendwo hin. In diesem Fall kennen wir das Ziel im Vorfeld nicht.
Hat man sich ein Ziel gesetzt, dann wird Geduld bei vielen zur Geduldsprobe. Man fühlt sich bereits scheitern, wenn Bemühungen kein sichtbares Resultat zeigen. Ist das Leben eine Übung, in der es gilt möglichst viele Ziele zu erreichen? Oder liegt das wahre Leben in den Phasen, in denen man irgendwo dazwischen unterwegs ist? Später wird man tolle Geschichten erzählen, wenn der Weg zum Ziel besonders verschlungenen Pfaden gefolgt ist. Wie wäre es, diesen Weg bereits ist der Jetzt-Zeit so wahrzunehmen?
„Die Kunst des Wartens besteht darin, inzwischen etwas anderes zu tun“ (Heinrich Spoerl). Dabei dürfen wir selbst entscheiden, ob das andere ein Zeitvertreib, eine Ersatzbefriedigung oder auch etwas im Zusammenhang mit unserem Ziel ist.
Geduld ist eine Kunst
Geduld wird gebraucht, wenn es um äußere Dinge und Situationen geht. Jedes Wesen hat die Freiheit, so zu sein, wie es will – wie es gerade ist. Sowenig wie ich möchte, dass jemand mein Wollen beeinflusst, genauso wenig kann und darf ich das, was ein anderer tut, sagt, denkt bestimmen. Möchte ich also etwas bestimmtes im Außen haben, muss ich geduldig sein, bis die anderen beteiligten Wesen für diese Situation bereit sind.
Ebenso ist Geduld sich selbst gegenüber hilfreich. Mit einem Wunsch, der sich nicht sofort erfüllt, bekommen wir die Gelegenheit zu reflektieren, ob uns dieser Wunsch wirklich etwas bedeutet und ob wir bereit sind, dafür unser Potenzial einzusetzen.
Der Moment, in dem es heißt geduldig zu sein und abzuwarten, ist der Zeitraum, in dem wir die große Aufgabe haben, in uns zu SEIN – zu sein, wie wir sein möchten, wenn das eintrifft, auf das wir warten. Wenn ich glücklich sein oder frei sein oder geliebt sein möchte, darf ich – in mir – schon mal glücklich, frei, geliebt sein, bis die Situation eintrifft, von der ich glaube oder mir wünsche, dass sie dazu führt, dass ich mich glücklich, frei oder geliebt fühlen werde.
Geduld ist die Kunst, die erwartungsfrohe Spannung zu halten und durch Freude Tag für Tag zu steigern, statt uns durch die Spannung der Ungewissheit mit Sorgen zu füllen.
Der Motor für Geduld ist Vertrauen
Ungeduld führt zu „faulen Kompromissen“. Statt in das Ganze und sein Entstehen zu vertrauen, nimmt man ungeduldig einen Teil davon so schnell wie möglich. Das Teil hat natürlich in keiner Weise die Qualität des Ganzen, so dass man sich leicht mit einem enttäuschten Gefühl abwendet. Wenn das Ganze zu seiner Zeit reif ist und sich wunderschön präsentiert, ist man schon nicht mehr aufmerksam, vielleicht schon gar nicht mehr interessiert. Wer geduldig ist, erntet mehr als nur Kostproben.
Geduldig bedeutet nicht langsam zu sein, auch nicht langweilig oder lethargisch. In Geduld bleibt man bei seinem Weg, auch wenn im Außen (noch) keine Resultate zu sehen sind. In Geduld nimmt man den Schritt wahr, den man gerade in Richtung des Zieles macht. Dazu ist Vertrauen die Grundlage. Vor allem das Vertrauen in sich selbst, dass man auf dem momentan richtigen Weg unterwegs ist. Und Vertrauen in das Leben an sich, das es keine Fehler macht und sich der Sinn von einzelnen Situationen erst rückblickend erkennen lässt.
Kannst du darauf vertrauen, dass alles in deinem Leben dich dabei unterstützt, deinen Weg zu gehen? Vertraust du der kosmischen Uhr, dass sie den passenden Zeitpunkt für den nächsten Schritt kennt? Vertrauen in das Leben ist die Basis für Geduld.
„I have a dream!“ – meine Vision
Wie sieht die Welt aus, in der du leben möchtest? Eine große Vision zu haben und sich darüber bewusst zu sein, bedeutet Motivation und Rückhalt zugleich, wenn es mal nicht so gut läuft. Ich träume davon, dass jeder Ort zu jeder Zeit ein Paradies ist. In meinem Traum erfahren wir Gemeinschaft, gebildet aus dem Gefühl der Liebe. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jedes Tun kann die Brücke sein zu deinem neuen Leben.
Warum fehlt uns Motivation?
Wir leben in einer Welt der unendlichen Möglichkeiten. Man könnte so vieles entdecken, ausprobieren und erleben. Doch wir finden pausenlos Ausreden, statt das zu tun, was uns glücklich macht. Warum fehlt uns die Motivation für etwas neues? Uns motiviert der Wunsch, Schmerz zu vermeiden. Genauso ist ein Gefühl von Sinnhaftigkeit ein starker Antrieb – man spricht von intrinsischer Motivation.
Dein Weltbild ist der Schlüssel für dein Leben
Dein Weltbild ist eine Sammlung aus Puzzleteilen deiner bisherigen Erfahrungen. Entscheidungen werden immer so getroffen, wie es dem eigenen Weltbild nach richtig ist. Das bestimmt, was in deinem Leben sein wird. Dein Leben ist die Galerie deiner Weltbilder. Machen dich die Bilder, die du siehst, glücklich?
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