Hast du Zeit oder leidest du an Zeitmangel?

„Zeit ist Geld“ oder „Zeit ist das höchste Gut“, egal wie man es formulieren möchte – Zeit ist wertvoll. Und es erzeugt eine große Unzufriedenheit in uns, wenn wir das Gefühl haben, über unsere Zeit nicht frei verfügen zu können. Schließlich warten so viele Dinge auf uns, die noch erlebt werden möchten. Deshalb wiegt Zeitmangel besonders schwer.

Hast du Zeit? Reicht deine Zeit für all das, was du gerne machst? Wie oft sagst du etwas ab, weil die Zeit einfach nicht ausreicht? Bist du gestresst, weil du viel mehr musst oder möchtest als deine Zeit zulässt?

Nichts ist so gerecht verteilt wie die Zeit: jeder hat 60 Minuten pro Stunde, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Und doch fühlen wir uns so oft benachteiligt. Die Zeit reicht vorne und hinten nicht. Aus Zeitmangel bleibt vieles liegen, das uns eigentlich wichtig wäre. Immer rennen wir der Zeit hinterher. Fast jedem geht es so – ständig!

Ist Zeitmangel eine neue Volkskrankheit?

Dabei tun wir doch alles, um das Problem des Zeitmangels in den Griff zu bekommen: Wir haben einen Terminkalender und beeilen uns. Natürlich versuchen wir, möglichst effektiv zu sein. Mit To-Do-Listen organisieren wir uns, planen und strukturieren, teilen die Zeit ein und sparen bei unnützen Dingen. Trotz all dem wird der Zeitmangel nicht kleiner. Nur das Korsett, das wir uns selbst angelegt haben, wird immer enger.

So bewegen wir uns durchs Leben – schneller und schneller, aufkommende Hindernisse fest im Blick, damit wir sie ohne Tempoverlust umschiffen können. Und irgendwo da vorne wird das Paradies kommen, das große Glück. Es muss ja so sein, schließlich sind alle auf diesem Weg. Gut, wenn man möglichst optimiert – und dadurch schneller – unterwegs ist. Paradies wir kommen!

Dabei ist dir natürlich klar, dass kein Paradies am Ende der Autobahn wartet. Und der konzentrierte Blick auf die Hürden verhindert, die kleinen Freuden am Wegesrand zu beachten und zu würdigen. Trotzdem tauchen aus dem Nichts unerwartete Schwierigkeiten auf, die deine Fahrt bremsen und nur zwei Möglichkeiten zur Wahl stellen: Entweder du versuchst, möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen und die Reise wieder aufzunehmen. Oder du nimmst dir endlich Zeit für dich selbst, hinterfragst dein bisheriges Leben, setzt die Prioritäten anders und begibst dich auf einen neuen Weg.

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Aber hat Zeitmangel nicht auch ganz praktische Seiten?

Man signalisiert dem Umfeld damit: „Ich bin fleißig!“ und „Ich bin wichtig!“, weil ich so viel zu tun habe. Auch nicht geschaffte Aufgaben lassen sich leicht mit Zeitmangel erklären, ebenso wie der geschwänzte Sportkurs oder die abgesagte Verabredung. Wir können uns einfach als Opfer der Umstände sehen. Denn natürlich würden wir etwas ändern, aber leider geht es ja nicht. Wir wälzen die Verantwortung für eine Entscheidung auf äußere Umstände ab. Zeitmangel ist eine hervorragende Entschuldigung.

Doch Zeit ist kein Ding. Deshalb lässt sie sich nicht managen, verteilen oder sparen wie z.B. Süßigkeiten. Zeit ist. Und deswegen haben wir Zeit. Wie wir mit unserer Zeit umgehen, hängt von unserer Einstellung dazu ab. Fühle ich mich als Opfer der Umstände und im Mangel oder übernehme ich die Verantwortung für mein Leben?

Wie geht die Natur mit Zeit um? Fragt sie sich, ob es vielleicht besser wäre, sich mit dem Blühen etwas zu beeilen, um noch irgendetwas anderes zu tun? Wo wäre da der Sinn? Die Natur hat keinen Zeitmangel. Sie ist. Das Leben findet nicht in der Zukunft statt. Es ist jetzt.

Wie gehst du mit deiner Zeit um? Hast du Zeit?

Wir alle kennen Situationen, in denen die Zeit nur so rennt, während man sich mit bekannten Routineaufgaben beeilt, um schnell Einkauf, Telefonat und Stube saugen zwischen zwei Termine zu bekommen. Manchmal sind fünf Minuten unerträglich lang, wenn man bei eisigem Wind auf den verspäteten Bus wartet. In beiden Fällen sind die Gedanken nicht im jetzigen Augenblick sondern irgendwo in der Zukunft: „wenn der Bus endlich um die Ecke käme …“.

Besonders erfüllt erfährt man Zeit, wenn das Tun eine Bereicherung für das Leben ist. Denken und Fühlen sind synchron mit dem Handeln und ausschließlich auf den Moment gerichtet. Du bist ganz bei dir und spürst den Sinn im Sein. Das sind die Momente der Glückseligkeit.

Entdecke dies Geheimnis: solange wir das Gefühl haben, die Zeit reiche nicht, solange wir Zeitmangel verspüren – so lange werden wir Zeitmangel haben. Tief in unserem Unterbewusstsein verborgene Programme und Glaubenssätze verursachen diesen Mangel. Erst wenn wir Zeit in Fülle und Reichtum wahrnehmen, können wir uns aus der Krankheit des Zeitmangels befreien.

Kannst du dich von dem Gedanken lösen, dass die Zeit nicht für alles reichen wird? Von der Sorge, etwas Wichtiges zu verpassen? Musst du dir Zeit nehmen oder kannst du darauf vertrauen, dass sie einfach da ist? Rechnest du, teilst du deine Zeit ein oder gibst du davon mit vollen Händen aus dem unermesslichen Reichtum deines Lebens? Kannst du die Fülle der Zeit spüren? Kannst du tief in dir wahrnehmen, dass reichlich da ist? Dass du Zeit hast?


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