Leben ist mehr als Alltagstrott und Stress
Die meisten geraten irgendwann hinein, ohne es zu merken. Erst wird es vertraut, dann bequem – und schon ist der Alltagstrott da. Die Tage laufen irgendwie alle gleich ab. Das neue ist nichts besonderes mehr, wenn man es regelmäßig wiederholt. Die Zeit plätschert so vorbei. Soll das alles gewesen sein? Wie erschafft man sich Freiraum, um das eigene Leben mit Glück und Freude zu füllen?
Bist du dir über die Routinen in deinem Leben klar? Wie sieht dein Alltagstrott aus? Routine und Gewohnheiten sind grundsätzlich neutral. Unsere Empfindungen dazu entscheiden darüber, ob sie für uns hilfreich oder störend sind. Bei gewohnten Abläufen sind keine bewussten Entscheidungsprozesse notwendig. Um beispielsweise zum Arbeitsplatz zu gelangen, müssen wir nicht groß darüber nachdenken, wie das geht. Das spart Energie. Und die können wir, derweil wir in Bahn oder Auto sitzen, für anderes benutzen. Vielleicht sprechen wir über über irgendwelche Erlebnisse – auf jeden Fall nicht über den Arbeitsweg.
Alltagstrott lässt die Zeit fliegen
Alltagstrott ist nicht unbefriedigend, weil die Tage mit Gewohnheiten angefüllt sind. Viel schlimmer ist das Gefühl, keinen wirklichen Einfluss auf die Gestaltung des Lebens zu haben. Inwieweit tust du Dinge, die dir wirklich wichtig sind? Oder fühlt es sich für dich meistens so an, als bist du Ausführender der Pläne anderer? Wie eine Marionette, die noch nicht einmal weiß, wer ihre Fäden zieht und ihre Handlungen bestimmt?
Verliert man den Einfluss auf die Ausgestaltung des eigenen Lebens, steht das in einem krassen Widerspruch zu dem grundlegenden Bedürfnis, man selbst zu sein. Die Abweichung zwischen dem eigenen Bedarf und der erlebten Realität macht uns zu schaffen. Auf der unbewussten Ebene entsteht Stress. Der kann auch beim Nichts-Tun da sein. Und Stress verbraucht grundsätzlich viel Energie.
Deshalb ist es in solchen Situationen so schwer, sich zu etwas aufzuraffen. Selbst Kleinigkeiten zu ändern, fällt dann schwer. Schließlich bringen sie selten den ersehnten Sinn ins Leben. Und damit ändern sie nichts an dem eigentlichen Problem. Aber wir können uns dadurch etwas eigenen Gestaltungsraum zurückerobern. Wir dürfen uns selbst und bewusst entscheiden, welchen Weg wir wählen, welche Tätigkeiten wir in welcher Reihenfolge ausführen, welche Meinung wir zu etwas haben.
Dein Alltagstrott ist nur eine Möglichkeit
Denn das Leben ist das Feld der Möglichkeiten, in dem wir uns in jedem Moment entscheiden, was und wie wir gerade sein möchten. Wir haben immer die Wahl, ob wir das bewusst oder unbewusst tun. Die unbewusste Wahl kann nur auf bereits gemachte Erfahrungen zurückgreifen. Damit wiederholen wir also bereits zuvor getroffene Entscheidungen. Wenn uns das nicht klar ist und wir uns von unbewusster Wahl zu unbewusster Wahl treiben lassen, dann spüren wir früher oder später den Alltagstrott. Man weiß nicht, wie man dort hinein gekommen ist und auch nicht, wie es da raus geht.
Manchmal hilft uns das Leben dann auf die Sprünge und stellt alles auf den Kopf. Häufig sind das keine angenehmen Erfahrungen. Deshalb haben wir unbewusst Angst vor Veränderungen und alles Neue fühlt sich irgendwie gefährlich an. Doch wenn wir etwas gestalten möchten, darf nicht alles genauso bleiben, wie es gerade ist. Deshalb ist Alltagstrott so unbefriedigend.
Das Gegenteil von Alltagstrott bedeutet nicht, in der Freizeit oder am Wochenende möglichst viele Ausflüge, Hobbys, Partys, Reisen oder Events unterzubringen. Das Gegenteil von Alltagstrott erleben wir, wenn wir unserem Leben bewusst einen Sinn und eine Richtung geben, wenn wir bewusst Entscheidungen treffen. Dann werden wir zulassen, dass das Leben Freude macht. Wir erleben Abenteuer, Experimente und Möglichkeiten zum Scheitern. Wir können uns angstfrei auf neues einlassen. Wir dürfen in jedem Augenblick immer wieder bewusst neu wählen.
Freude vertreibt Alltagstrott
Wenn wir erwachsen werden, lernen wir, das Leben ernst zu nehmen. Und damit geraten wir in die Passivität: „Ich muss mich in das Leben einpassen.“ Doch so ist das Leben nicht gedacht. Dein Leben möchte, dass du ihm einen Sinn gibst! Du darfst aktiv den Sinn kreieren und gestalten. Du muss nicht herausfinden, was irgendwie vorgegeben wurde. Werde aktiv! Schenke dem, das dich begeistert, deine Aufmerksamkeit. Verlasse den Alltagstrott und erschaffe deinen eigenen Sinn.
Mache dir klar, dass Alltagstrott eine Routine ist, die du dir angewöhnt hast – nicht mehr und nicht weniger. Gewohnheiten lassen sich ändern, wenn man es wirklich will.
Verstehe, dass jedes noch so vage Gefühl von Unzufriedenheit oder Abgeschlagenheit entsteht, weil dein Alltag dem Bedürfnis nach Entfaltung widerspricht und dadurch sehr viel Energie verloren geht.
Nimm dein Leben in die Hand und gib ihm bewusst deinen Sinn!
„I have a dream!“ – meine Vision
Wie sieht die Welt aus, in der du leben möchtest? Eine große Vision zu haben und sich darüber bewusst zu sein, bedeutet Motivation und Rückhalt zugleich, wenn es mal nicht so gut läuft. Ich träume davon, dass jeder Ort zu jeder Zeit ein Paradies ist. In meinem Traum erfahren wir Gemeinschaft, gebildet aus dem Gefühl der Liebe. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jedes Tun kann die Brücke sein zu deinem neuen Leben.
Warum fehlt uns Motivation?
Wir leben in einer Welt der unendlichen Möglichkeiten. Man könnte so vieles entdecken, ausprobieren und erleben. Doch wir finden pausenlos Ausreden, statt das zu tun, was uns glücklich macht. Warum fehlt uns die Motivation für etwas neues? Uns motiviert der Wunsch, Schmerz zu vermeiden. Genauso ist ein Gefühl von Sinnhaftigkeit ein starker Antrieb – man spricht von intrinsischer Motivation.
Dein Weltbild ist der Schlüssel für dein Leben
Dein Weltbild ist eine Sammlung aus Puzzleteilen deiner bisherigen Erfahrungen. Entscheidungen werden immer so getroffen, wie es dem eigenen Weltbild nach richtig ist. Das bestimmt, was in deinem Leben sein wird. Dein Leben ist die Galerie deiner Weltbilder. Machen dich die Bilder, die du siehst, glücklich?
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Kannst du nachts nicht schlafen? So bringst du dein Gedankenkarussell zur Ruhe!
Liebe Ingunn,
du bringst es auf den Punkt. Es fehlt einem immer wieder mehr Mut, Tatendrang und Zuversicht.Der Alltagstrott sagt, gehe den bequemen Weg, trau dich lieber nicht.
Ich habe die Reise ,zu meiner Tochter, immer wieder verschoben,habe mir viele Gedanken gemacht, soll ich wegfahren trotz Corona, anstehender Quarantäne? Dann wurde ich immer unzufriedener und fuhr endlich los..Die gemeinsamen Tage dort waren so wunderschön.Ich dachte mir, warum bist du nicht eher losgefahren.
Alle meine Bedenken , Ängste waren überflüssig, alles verlief ohne Probleme. Als ich wieder zu Hause war, habe ich erfahren, dass sich die Bestimmungen geändert haben, ich brauchte nicht in Quarantäne…
Liebe Brigitte,
super, dass du so schöne Tage hattest!
Was unsere Gedanken als Sorgen oder Befürchtungen produzieren, sind nur eine Möglichkeit, die sich entfalten könnte. Wir dürfen einfach andere Gedanken und damit andere Möglichkeiten der Erfahrung wählen.