Blogbeitrag anhören >>> 

Haben Statussymbole Bedeutung im Leben? Wozu sind sie gut? Färbt die Ausstrahlung von einem neuen Sportwagen auf den Besitzer ab? Warum gibt es teure Uhren, große Villen, modische Schuhe, wenn es keinen Unterschied machen würde? Sind immaterielle Eigenschaften nicht viel bedeutsamer?

Bedeutung ist nicht absolut. Jeder Mensch hat seine eigene Perspektive auf den Wert dessen, was er um sich her wahrnimmt. Es gibt Dinge, die ihm mehr bedeuten und wichtiger sind als andere. Die subjektive Betrachtung ist die Grundlage für Bedeutung. Wir geben oder verwehren nicht nur Dingen oder Informationen Bedeutung, sondern auch unseren Mitmenschen.

Menschen mit Bedeutung

Wenn ein Mensch Bedeutung hat, wird er beachtet und bekommt Aufmerksamkeit. So kann man das immer und überall beobachten. Wer etwas Bedeutsames getan hat, steht im Mittelpunkt. Solche Bilder werden uns täglich tausendfach aus Sport, Show oder Business in allen Medien gezeigt. Das zu sehen, berührt in uns das Grundbedürfnis nach Dazugehörigkeit und Beachtung. Ein Bedürfnis sucht nach Erfüllung. Es zu triggern geschieht nebenbei. Die Erfüllung scheint allerdings schwierig.

Einige Menschen haben offensichtlich mehr Bedeutung und bekommen mehr Aufmerksamkeit als andere. Das Grundbedürfnis nach Verbundenheit erzeugt den Wunsch, auch so wie sie zu sein. Natürlich soll das keine einfache Kopie sein, sondern so auf unsere eigene Art. Schließlich haben wir auch das Grundbedürfnis nach Individualität.

Wir sehen, dass die Menschen mit Bedeutung offensichtlich vorher etwas besonderes getan haben. Deshalb glauben wir, dass wir wohl noch nicht das richtige getan und folglich keine Bedeutsamkeit verdient haben. Die Lösung scheint zu sein, besser zu werden. Das ist zwar anstrengend, aber es geht ja um unsere Bedeutung im Leben. Weil dieses Grundbedürfnis nach Aufmerksamkeit, Dazugehören, Verbundenheit dahinter steckt, lassen wir uns da nicht so schnell unterkriegen.

Erreicht man Bedeutung durch Anstrengung?

Doch obwohl wir uns so anstrengen, scheinen andere das gar nicht wahrzunehmen. Wir müssen es ihnen also sagen. Die sozialen Medien sind voll mit solchen Geschichten. Da wird berichtet, wie wichtig die Arbeit ist, die man tut; wie schwierig die Aufgaben sind; wie viel Zeit das alles braucht. Damit hebt man sich selbst hoch und erwartet (natürlich meist unbewusst), dass der andere erkennt, wie bedeutungsvoll man ist, weil man ja „offensichtlich“ aus der Menge heraussticht. Wenn das funktioniert, aber besonders auch wenn das nicht funktioniert, strengt man sich ordentlich an, um Argumente zu haben, sich entsprechend darzustellen.

Bei den Erfolgreichen schauen wir uns ab, dass man nicht wahrgenommen wird, wenn man einfach andere kopiert. Bedeutung hat das Besondere. Deshalb gibt es von der Aussage „ich mache etwas wichtiges“ unendlich viele Variationen. Übrigens wird es oft auch ins Negative gekehrt: „Ich bin zu doof dazu“, ist auch ein unbewusster Versuch, etwas Besonderes zu sein. Wenn ich „die Gestresste“, „die Kranke“, „die Empfindliche“ bin, bekomme ich bestimmt mehr Aufmerksamkeit als in der Mittelmäßigkeit. Irgendwo und auf irgendeine Weise wird man schon so viel Bedeutung für andere erlangen, dass es für das Grundbedürfnis an Aufmerksamkeit reicht. Aber ist das die Bedeutung, die mein Leben haben soll? Bekommst du genug und die richtige Bedeutung?

Wie bekommt mein Leben Bedeutung?

Da ist sie, die Frage nach dem ‚Haben-Wollen‘. Alle wollen Haben und wo kommt es dann her? Vielleicht gibt es eine universelle Quelle, die wir anzapfen könnten. Oh – schon wieder der Gedanke ‚Haben-Wollen‘! Haben hat sein Pendant in Geben. Wie geübt sind wir darin, anderen Bedeutung zu geben, zu schenken? Und das ohne den – oft nicht bewussten – Hintergedanken: Wenn ich etwas gebe, bekomme ist ja Bedeutung zurück. Auch darin versteckt sich der ‚Haben-Wollen‘ – Modus.

Die Lösung liegt in der Umkehrung: Man schenkt anderen wahrhafte Aufmerksamkeit. „Wahrhaft“ heißt, ohne dafür etwas vom anderen zu erwarten – keinen Ausgleich und auch kein „Danke“. Nur dann ist es für den anderen wirklich ein Geschenk. Und man muss ihm auch die Möglichkeit des Ablehnens lassen, ganz ohne Konsequenzen. Das einzige, was noch zu tun ist, ist das nicht nur ein paar Mal zu machen, sondern daraus eine immerwährende Gewohnheit zu entwickeln. Alles andere geschieht dann von selbst. Bedeutung zu verschenken hat nichts mit Selbstaufgabe zu tun. Nur das Lob einer Persönlichkeit“ entfaltet das volle Potenzial. Bleib bei dir, aber nimm dich nicht wichtig. Bedeutung ist eine Folge von Aufmerksamkeit. Andere habe Freude an dem Kontakt und dem Austausch. Es wird nicht ausbleiben, dass sie glücklich sind, dich zu kennen. Auf diese Weise heben sie dich hoch, weil du von Bedeutung bist.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert