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Die Zukunft? – na, das ist doch ganz einfach! Wir haben jede Menge bunter Bilder vor Augen bei dem Gedanken an die Zukunft. Wir sehen Fortschritt und Wachstum, fliegende Autos und Beschleunigung, Wünsche und Erwartungen. Die Zukunft ist anders, schnell, virtuell, sensationell, günstig, düster, gefährlich, abgrundtief. Je nach der gegenwärtigen Situation und den jeweiligen Umständen sehen wir die Zukunft mit Neugier oder mit Sorgen.

Schon immer machen wir Menschen uns Gedanken über unsere Futur und uns sind viele Mittel recht, mit denen sich jetzt schon etwas über die Zukunft sagen lässt: Allgegenwärtig sind wissenschaftlichen Studien mit Prognosen, Vorhersagen, Berechnungen genauso wie abergläubische Orakel, Weissagungen, Prophezeiungen oder Deutungen. Offensichtlich ist uns dieses unsichere Gefühl bezüglich der Zukunft unheimlich. Und nicht nur das, wir setzen darüber hinaus vieles daran, die Zukunft zu manipulieren. Gleichzeitig wird über kein Thema so viel gesprochen wie über ein zukünftiges Phänomen, das wir nicht beeinflussen können: das Wetter.

Die Zukunft beschäftigt uns tatsächlich auf jeder Ebene unseres Lebens. Egal ob man die Weltpolitik betrachtet oder den Familienalltag, überall geht es um Pläne und Vorhaben, um das, was man erreichen möchte, und darum, wie man mit Schwierigkeiten umgehen wird.

Weißt du, wo deine Zukunft jetzt ist?

Ganz ehrlich! Wenn deine Tante zu dir kommen wird, dann ist sie jetzt am Bahnhof. Wenn deine Zukunft zu dir kommen wird, wo ist sie dann jetzt – in diesem Moment. Nicht dann, wenn sie bei dir ist, sondern davor – wo ist sie, bevor sie zu dir kommt? Hast du deine Zukunft schon mal gesehen?

Es ist schon paradox: Wir können die Zukunft nicht sehen, denn wenn sie da ist, ist sie ja nicht mehr Zukunft sondern Gegenwart. Trotzdem haben wir eine sehr bildliche Vorstellung von der Zukunft. Diese Bilder sind lebhaft, farbig, konkret und mit ganz tiefen Gefühlen untermalt. Ja, wir wissen, wie sich die Zukunft anfühlt, dabei haben wir sie noch nie gesehen und wissen noch nicht einmal, wo sie überhaupt ist.

Und wir haben auch eine Vorstellung davon, wie die Zukunft sich entwickeln soll: Wir stellen uns einen Weg vor, der sanft ansteigt, nicht zu steil, ein paar Kurven tolerieren wir, aber die Tendenz muss sichtbar sein, sonst stimmt etwas nicht in unserem Leben. Dieses Bild benutzen wir als Messlatte für unsere Vorhaben und damit bewerten wir die Erfahrungen, die wir im Leben machen.

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Die Zukunft als lineare Steigerung der Gegenwart

Dieser Standard-Weg – mit seinen kleinen Abweichungen – führt uns in die Standard-Futur – mit kleinen Besonderheiten.

Zukunftsbilder erschaffen Weltbilder. Das Bild, das wir von unserer Zukunft haben, beeinflusst unsere Sicht auf die Welt. Blicken wir voller Sorgen in unsere Zukunft, entsteht – wie nebenbei – ein düsteres Bild der Welt. Wir könnten auch ein strahlendes Weltbild erzeugen, indem wir erfüllt von Glück in unsere Zukunft schauen.

Weltbilder erschaffen Zukunftsbilder. Wenn du die Welt als ein wunderbares Paradies wahrnimmst, wirst du eine andere Zeit sehen als dann, wenn du deine Sicht auf Kargheit und Zerstörung richtest.

Wie sieht die Zukunft aus?

Das Aussehen der kommenden Zeit hängt mit dem Aussehen der Welt zusammen. Dass wir die Zukunft nicht sehen können, haben wir schon festgestellt. Können wir die Welt sehen?

Die Welt ist nicht abstrakt wie die Zukunft, sondern aus Materie – also mit unseren Sinnen wahrzunehmen. Wie sieht die Welt aus? Wir sehen bis zum Horizont – und dahinter? Und dahinter? Selbst wenn wir aus dem All schauen würden, sehen wir nur eine Hälfte … .

Auch unser Weltbild ist eine Interpolation aus der begrenzten Wahrnehmung des Hier. Wir füllen unsere Unsicherheit mit einem mathematischen Modell. Unser Weltbild ist ein riesiges Puzzle aus den Wahrnehmungen anderer. Da wir nichts eigenes haben, nehmen wir, was wir so bekommen können: eine Aussage von diesem, eine Meinung von jenem, da noch eine Stellungnahme, eine Bemerkung, eine Nachricht. Tag für Tag sammeln wir Puzzleteile. Im Voranschreiten werden wir wählerischer und nehmen nur noch die Stücke, die sich harmonisch in unser Weltbild einfügen. Was nicht zur bisherigen Sammlung passt, bleibt liegen.

Wie wird die kommende Zeit aussehen?

Nun, das Puzzle unseres Weltbildes erzeugt ein klares, lebhaftes, farbiges, emotionales Bild. Mit der Auswahl der Teile hast du es erschaffen. Gefällt dir dein Bild? Zeigt es dir einen wundervollen Weg? Siehst du alles rundum glücklich auf dich zukommen? Kannst du es kaum erwarten, endlich darin aufzugehen?

Weltbilder erschaffen Zukunftsbilder. In der Wahl der Puzzleteile, die du in dein Weltbild aufnimmst, triffst du eine Entscheidung über die Zukunft. Welche Teile möchtest du noch in dein Bild integrieren? Welche Farben fehlen dir noch? Wo möchtest du nochmal ganz neu puzzeln?
Wie wäre es, wenn du dich ab und zu mal öffnest für Aspekte, die du bislang ausgeschlossen hast? Solche, die in deinem Weltbild noch gar nicht vorkommen?

Vielleicht entdeckst du ja – wie nebenbei – etwas, das deiner Zukunft ein neues Strahlen gibt!


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